Thema und Zielsetzung

Textfeld: Thema und Zielsetzung

Es besteht offenbar weitgehende Einigkeit darin, dass das Wissenschaftssystem – und Hochschulen im besonderen Maße – einem steigenden Anpassungsdruck an gesellschaftliche Transformationsdynamiken unterliegt. Dies ist nicht ohne Folgen für die wissenschaftliche Produktion von Wissen geblieben. Einerseits sind unter Schlagwörtern wie Transfer, Autonomie, Bologna, Heterogenität, Öffnung der Wissenschaft etc. zusätzliche Aufgaben definiert worden. Diese sind ohne ein effizientes Wissenschaftsmanagement nicht zu bewältigen. Andererseits besteht ein Bedarf an Legitimierung öffentlich finanzierter Wissenschaft und ihrer Beiträge zu gesellschaftlicher Entwicklung und Problembearbeitung. Hierbei ist die Wissenschaftskommunikation gefragt, deutlich mehr zu tun, als die Ergebnisse der wissenschaftlichen Wissensproduktion öffentlichkeitswirksam zu vermarkten.  

Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation haben als hervorstechende Phänomene der jüngeren Entwicklungen im Wissenschaftssystem vieles gemein: Beide sind Grenzgänger an der Schnittstelle wissenschaftsinterner und -externer Prozesse. Damit stellen sie gleichsam die Einbettung von Wissenschaft – als Organisation, als Institution, als Wissensressource, etc. – in die Gesellschaft sicher. Beide sind Praxen der Wissenschaftssystementwicklung, deren immanente Mechanismen aber erklärungs- bzw. aufklärungsbedürftig sind, um sie in die – praxisbezogene –  Steuerung von Entwicklungsprozessen wieder einzuspeisen. Die Forschung hierzu wird indes fortlaufend durch die dynamischen Entwicklungen in der Praxis mit neuen Fragestellungen versorgt oder insofern ‚irritiert‘, als die zu lösenden, dynamischen Praxisprobleme einer fortlaufenden Validierung und Adjustierung der Forschungsagenda bedürfen. Und auch die Praxis ist mit der Implementierung von neuen Erkenntnissen der Forschung stets herausgefordert. 

Die Tagungsreihe greift den Aspekt der Spannungen im Verhältnis von Forschung über und Praxis von Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftskommunikation produktiv auf und wirft Schlaglichter auf gegenwärtige Forschungsthemen entlang folgender Sichtachsen, der sich jeweils eine partizipativ ausgerichtete wissenschaftliche Reihenveranstaltung im Detail widmet: